Überwältigende Resonanz zur Fortbildung in der Reichenberghalle in Reichelsheim

Klaus Brkitsch referiert zum „Umgang mit herausforderndem Verhalten“

 

Die GEW-Fraktion des Gesamtpersonalrates hat mit ihrer Veranstaltung offensichtlich ein wichtiges aktuelles Thema für die Kolleginnen und Kollegen in den Schulen getroffen. 

Zusammen mit den beiden GEW Kreisverbänden Bergstraße und Odenwald wurde eine Fortbildung gestaltet, in der Klaus Brkitsch als ausgewiesener Experte zu den verschiedensten Situationen und den Umgang mit herausforderndem Verhalten von Schülerinnen und Schülern informierte. 

 

Klaus Brkitsch ist Koordinator des Bereitschaftsteams der Hamburger Schulbehörde und des Hamburger Schulkrisenteams und arbeitet in der Beratungsstelle für Gewaltprävention. Als ehemaliger Schulleiter einer Haupt- und Realschule konnte er konkrete Beispiele schildern und praktische Hilfestellungen geben. 

Er erläuterte detailliert, wann im Ernstfall unmittelbarer Zwang angewendet werden darf und wann nicht. Anhand von Fallbeispielen zeigte er anschaulich, wie solche Vorfälle im Vorfeld einzuschätzen sind und welche konkreten Handlungsmöglichkeiten man ergreifen kann. Auch wie nach einem Vorfall hinsichtlich der Dokumentation sinnvoll vorzugehen sei, stellte er ausführlich dar. Mit solch konkreten Handlungsanweisungen können für die Kolleginnen und Kollegen mögliche negative Folgen in Grenzen gehalten werden. 

Wichtig erschien ihm aber auch, dass fast die Hälfte der problematischen Schülerinnen und Schüler erfahre, dass sie mit ihrem Verhalten meist doch durchkommen. Hier helfen nur klare Regeln und insbesondere eine gemeinsame konsequente Haltung im Kollegium. In diesem Zusammenhang wies Brkitsch auch auf eine Studie hin, nach der es ganz besonders auf die Haltung derjenigen Lehrerinnen oder Lehrer ankommt, zu denen solche Schülerinnen oder Schüler ein Vertrauensverhältnis besitzen. Dies habe den insgesamt größten Einfluss auf deren Verhalten. 

Gemeinsame Regeln sollten klar und kurz formuliert und einfach überprüfbar sein. Bei Verstößen müsse konkret festgelegt sein, welche Konsequenzen zeitnah erfolgen, und wer diese umsetzt. Wichtig sei diese Regeln und Maßnahmen nicht von oben zu verordnen, sondern in einem gemeinsamen Prozess, an dem die gesamte Schulgemeinde beteiligt und berücksichtig wird, zu entwickeln. Brkitsch empfiehlt sich dafür viel Zeit zu nehmen und Vorschläge nur dann zu übernehmen, wenn diese eine sehr breite Unterstützung besäßen. Je größer diese Unterstützung, desto größer sei auch die normative Kontrolle in der Schulgemeinde. Dadurch würde problematisches Verhalten früher angesprochen und könne oft im Vorfeld schon verhindert werden. Wie ein solcher Einigungsprozess sinnvoll ablaufen könnte, erläuterte Brkitsch an konkreten Beispielen aus seinem Umfeld.

 Aus den vielen positiven Rückmeldungen konnten die Veranstalter klar erkennen, dass sowohl der Referent als auch das Thema bestens bei den Teilnehmern ankamen. Auch die Tatsache, dass sehr schnell klar war, dass es mehr Interessenten gab, als es verfügbare Plätze geben würde, zeigt dies ebenfalls. Ob bei entsprechendem Interesse, die Veranstaltung eventuell wiederholt wird, steht aktuell noch nicht fest…