Gemeinsam für Respekt

Odenwälder Gewerkschaften fordern: „Schluss mit der Gewalt gegen Beschäftigte“

05.08.2020

BAD KÖNIG / ODENWALDKREIS. Gesicht zeigen und Flagge zeigen für Respekt: Mit einer Solidaritäts-Foto-Aktion vor dem Odenwälder Gewerkschaftsbüro in der Bahnhofstraße 39 Bad König fordern der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) und die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) im Odenwaldkreis: „Schluss mit der Gewalt gegen Beschäftigte des öffentlichen Dienstes und des privatisierten Sektors“. Solidarisch unterstützt wurde die Aktion durch eine Delegation der Industriegewerkschaft Metall.

„Gewalt ist für die Beschäftigten, die sich tagtäglich für unsere Gesellschaft einsetzen, längst keine Seltenheit mehr“, machen der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften deutlich: „Polizistinnen und Polizisten, Angehörige von Feuerwehr und Rettungsdiensten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Ordnungsämtern und Jobcentern, Busfahrerinnen und Busfahrer, Zugbegleiterinnen und Zugbegleiter werden zunehmend zum Ziel von aggressivem Verhalten. Sie werden angepöbelt, beleidigt, angespuckt, bedroht oder Opfer körperlicher Gewalt. Damit muss endlich Schluss sein“. Als Ursache der Gewalt benennen die Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter den in vielen Bereichen viel zu schmalen Staat, mangelnde Investitionen, Einsparungen beim Personal und eine in Teilen zunehmend verrohte Gesellschaft. Auch in den Erziehungs- und Bildungseinrichtungen macht sich das zunehmend bemerkbar. Der Verzicht auf notwendige Ressourcen in diesen Bereichen verursacht für Kinder und Jugendliche eine zunehmende Perspektivlosigkeit und Resignation und mündet nicht selten in Aggressivität.

Mit einer breit angelegten Öffentlichkeitskampagne „Vergiss nie hier arbeitet ein Mensch“ setzen sich der DGB und die Gewerkschaften für einen öffentlichen Bewusstseinswandel, für mehr Personal und besser ausgestattete Arbeitsplätze und für Respekt ein: „Jeder und jedem muss klar sein: Die Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes sind keine Blitzableiter für Frust und Aggression. Für Gewalt gegen Beschäftigte darf es Null Toleranz geben“. Der DGB und die Gewerkschaften transportieren ihre Botschaft in die Öffentlichkeit, in die Dienststellen und in die Politik. Herzstück der Initiative ist eine Plakatreihe, die Beschäftigte und ihre Erfahrungen in den Mittelpunkt stellt. Die Plakatreihe ist auch im Schaufenster des DGB Büros in Bad König zu sehen. Transportiert wird die Respekt-Kampagne auch in den sozialen Medien und im Internet:

www.dgb.de/mensch