Aktion 2019: A13 für alle!

Aktion der GrundschulkollegInnen der Stadtschule Michelstadt im Zusammenhang mit der Forderung

Was machst du für Schule/ für Kinder/ für Eltern, obwohl es nicht dein Job ist und /oder du nicht dafür bezahlt wirst?

 

 

 

 

 

 

 

Nicht mein Job/nicht dafür bezahlt:

  • Müll rausbringen, Werkraum aufräumen, Schränke auswischen
  • Möbel rücken, wenn Putzfrau geputzt hat und sehr aufwändiges Räumen vor (in) und nach den Sommerferien
  • Regale abstauben, Waschbecken auswischen
  • Schreibtisch abwischen
  • Zusatzverantwortung ohne Bezahlung übernehmen (Bücherei, PC-Verwaltung und Support für alle Schulrechner/Laptops, Leitung der Fachschaften Deutsch, Mathematik, Su, Englisch, Sport, Koordination und Planung aller Sportveranstaltungen, LMF-Verwaltung, Mentorentätigkeit für Referendare, Kooperation mit ALLEN Michelstädter Kindergärten, Kooperation mit den weiterführenden Schulen,…)

Beispiel: Bücherei für eine Deputatsstunde in der Woche:

Helfer suchen und einweisen, Bücherei putzen, Helferkinder betreuen, Kontakt zu Helfern pflegen, Dienstpläne erstellen, CDs und Bücher bestellen, einbinden, inventarisieren, Bücher reparieren und austragen, aufräumen und sortieren, überschrittene Ausleihfristen mahnen, Leselisten führen und aktualisieren, Leseausweise ausdrucken, schneiden und laminieren, Antolin-Listen verwalten,…

  • Klassenwanderungen mit Eltern am Wochenende
  • Lesenächte
  • Spielenachmittage
  • Bastelnachmittage
  • Klassenfahrten über mehrere Tage mit 24 stündiger Rundumbetreuung der Kinder
  • Adventskalender für die Klasse
  • Angebot einer flexiblen tageweisen Ganztagsbetreuung, Angebot einer viertägigen statt dreitägigen Ganztagsbetreuung


Berufsbedingt nicht dafür bezahlt (einfach dazu, Stunden gestrichen oder abgewälzt auf Grundschullehrer):

  • Diagnosen über Lernstände
  • Beratungen über Förderbedarfsfestellung
  • Gespräche mit Therapeuten, Ämtern, Kindergärten, weiterf. Schulen, Psychologen, Förderausschüssen, Familienhelfern, Beratungslehrern, Beratungsstellen
  • wöchentliche stundenlange Koordinationen im Jahrgang
  • wöchentliche Dienstbesprechungen/Teamsitzungen
  • Organisation und Bereitstellung von Übersetzern
  • „Differenzierung“ für immer mehr besondere Kinder
  • Telefonate mit Eltern wegen Fehlverhalten, vergessener Schulsachen, unentschuldigtem Fehlen,…
  • Vorlaufkurs (Zusatzqualifikation ohne Mehrbezahlung)
  • Er- und Überarbeitung von schulischen Konzepten (Gewalt- und Suchtprävention, Hausaufgaben-/Lernezeitkonzept, Ganztagskonstruktion)
  • Abschaffung der Rahmenpläne, dafür schulisches Erarbeiten der Curricula
  • Stetiges Überarbeiten des Schulprogrammes
  • Ausarbeitung und Verwaltung von Aktionsplänen für immer mehr auffällige Kinder sowie deren Besprechung und Evaluation mit den Eltern
  • Förderpläne für mindestens die Hälfte der Klasse, in manchen Klassen sogar die ganze Klasse
  • Weihnachtsbasar-Organisation
  • Deputatsstunden für übergeordnete Zusatzverantwortungen müssen erkämpft werden und werden nicht zeitnah vergeben
  • Koordination mit und Unterweisung von FSJ-Kräften und nicht ausgebildeten Vertretungskräften
  • Immer weniger doppelbesetzte Stunden trotz Inklusion und immer mehr alleingelassener Kinder
  • Im Krankheitsfall Regelung der Vertretung und Vorbereitung des Unterrichts sowie zur Verfügungstellung von Unterrichtsmaterial vom Krankenbett aus, am besten vor Unterrichtsbeginn und per mail
  • Betreuung und Überwachung körperlich kranker Kinder
  • Listen und Dokumentationen für viele unterrichtsorganisatorische  Abläufe  wie Förderkurse, AGs,…OHNE geeignetes und vernetztes Computersystem
  • Kein Schulserver mit schuleigenen Mailadressen für Lehrer, Lehrerin sorgt privat dafür
  • Zusammenlegung der Beratungs- und Förderzentren führt zu weiteren Stundenkürzungen für die Zusammenarbeit mit den beratenden Förderschullehrern
  • Doppelte Klassenführungen bei längeren krankheitsbedingten Ausfällen von Lehrerinnen
  • Von oben verordnete Inklusion ohne Ressourcenaufstockung , d.h. Beschulung von geistig, körperlich oder im Lernen beeinträchtigten Kindern in Regelklassen durch allein gelassene Grundschullehrkräfte, die dafür KEINE Ausbildung haben!
  • Ständige Aufbereitung zu schwerer oder zu anspruchsvoller Lehrwerke (Schulbücher) und Anpassen der Inhalte an sinkende Grundvoraussetzungen und massive Sprachdefizite deutscher und nichtdeutscher Kinder
  • Viel zu hohe Arbeitsbelastung im außerunterrichtlichen Bereich führt dazu, dass immer mehr Grundschullehrerinnen mit Kindern Stunden reduzieren müssen, um nach dem Unterricht den  enormen Verwaltungsaufwand für eine Klassenführung zeitlich stemmen zu können. Dies führt zu gravierenden Gehaltseinbußen und später geringeren Rentenbezügen, obwohl die außerunterrichtliche, nicht bezahlte Arbeit die gleiche bleibt.


Was bezahlst du aus privaten Mitteln, damit das Land Hessen den geforderten Unterrichtsablauf gewährleisten kann:

  • Regale und Schränke für das Klassenzimmer
  • Rückengerechte Stühle und das entsprechende Mobiliar für mich als diensttuende Lehrerin
  • Karteien für Deutsch und Mathematik
  • Kopiervorlagen
  • Lehrerbände für im Unterricht verwendete Schulbücher
  • Anschauungsmittel, Material
  • Kinderliteratur, Sachbücher, Spiele als differenzierendes Material für das Klassenzimmer
  • Laminierfolien
  • Stifte, Blöcke, Kopierpapier
  • Sämtliche Büromaterialien (Schere, Locher, Tacker, Büroklammern) für zu Hause und die Schule
  • Ordnungssysteme und Ablagen für das Klassenzimmer und das Büro zu Hause
  • PC, Drucker, Scanner, Farbpatronen,
  • Unterhaltung eines häuslichen Arbeitszimmers (Strom, Wasser, Miete, Möbel)
  • Arbeitshefte, um unterrichten zu können
  • Fachliteratur
  • Fortbildungen
  • Karteikästen
  • Pflaster für die Kinder der Klasse
  • Taschentücher für die Kinder der Klasse
  • Große Plastikkisten mit Deckel, um die Materialien staubgeschützt lagern zu können
  • Würfel
  • Handy, Telefon, Internetverbindung von zu Hause aus